Nationaler Verteidigungsrat der DDR
- Nationaler Verteidigungsrat der DDR
Nationaler Verteidigungsrat der DDR,
Abkürzung
NVR, zentrales Verfassungsorgan der DDR zur einheitlichen
Leitung aller militärischen Maßnahmen für die
Landesverteidigung; errichtet durch das Gesetz vom 10. 2. 1960 und in seinen Aufgaben bestimmt durch die Verteidigungsgesetze von 1961 und 1978, konnte (seit 1978) noch vor
Verkündung des Verteidigungszustandes durch die
Volkskammer die
allgemeine oder die Teilmobilmachung beschließen sowie »von Gesetzen und Rechtsvorschriften abweichende Regelungen« treffen. Der NVR setzte sich aus dem Vorsitzenden und mindestens 12 vom
Staatsrat bestimmten Mitgliedern zusammen. Vorsitzende waren: 1960-71 W.
Ulbricht, 1971-89 E.
Honecker, 1989 (Oktober-Dezember) E. Krenz. - In den Protokollen der Sitzungen vom 20. 9. 1961 und vom 3. 5. 1974 ist die
Anwendung von
Schusswaffen bei Grenzverletzungen an der innerdeutschen Grenze festgehalten; ein Verfahren des
Berliner Landgerichts, begonnen am 12. 11. 1992 gegen Honecker u. a., endete am 16. 9. 1993 mit der Verurteilung von drei Mitgliedern des NVR zu mehrjährigen Freiheitsstrafen.
O. Wenzel: Kriegsbereit. Der N. V. der DDR 1960 bis 1989 (1995).
Universal-Lexikon.
2012.
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